Was passiert, wenn intelligente Maschinen immer smarter werden?

14. November 2018

Über Künstliche Intelligenz (KI) wird viel geschrieben und diskutiert. Die meisten Autoren sind klar einem Lager zuzuordnen und halten KI, Deep Learning und intelligente Maschinen für das nächste große Ding (aus wirtschaftlicher Sicht), die Zukunft der Menschheit – oder aber für den Untergang der Menschheit, schüren Ängste zur Superintelligenz oder warnen uns vor dem Verlust unserer Autonomie.

360 Grad Rundumblick

Thomas Ramge zeigt uns mit seinem Buch „Mensch und Maschine: Wie künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern“ all diese Facetten auf. Nüchtern, neutral berichtend, scheinbar ohne eigene Meinung und mit einer großen Spannbreite an Quellen, An- und Einsichten.

Nach dem Lesen dieses Büchleins hat man einen ersten, wenn auch zunächst einmal nur oberflächlichen, 360-Grad-Blick auf das Thema künstliche Intelligenz und intelligente Maschinen. Jeder kann dann entscheiden, ob er tiefer einsteigen und sich in den Quellen vertiefen möchte oder ob er sich mit diesem ersten Einblick schon mal ins Diskussions-Getümmel über digitale Disruption beim nächsten Stammtisch oder in der Kantine wagt.

Probleme und Gefahren künstlicher Intelligenz

Ganz so neutral wie es zunächst scheint ist Thomas Ramge aber dann doch nicht. Jeweils am Ende der Kapitel fasst er zusammen, abstrahiert und bewertet. In kleinen unscheinbaren Sätzen, über die man dann länger nachdenken kann, aber nicht muss:

  • „Sich selbst verbessernde Technologie hebelt Wettbewerb aus. Menschen müssen eine juristische Antwort auf dieses technische Problem finden.“
  • „Was einige Leute Künstliche Intelligenz nennen, ist in Wirklichkeit eine Technologie, die unsere Fähigkeiten stärkt. Eigentlich geht es nicht um Künstliche Intelligenz, sondern um die Erhöhung unserer Intelligenz.“
  • „Die wichtigsten Gefahren lassen sich unter drei Schlagworten zusammenfassen: Monopolisierung von Daten, Manipulation des Einzelnen, Missbrauch durch Regierungen.“

Forderung nach Daten-Sharing Pflicht

Und ganz zum Schluss kommt dann doch noch ein wenig mehr von Ramges persönlicher Einschätzung heraus sowie eine Forderung zu einem Konzept der Daten Sharing Pflicht für digitale Plattformen, damit diese durch ihre gesammelten Daten nicht uneinholbare Monopolisten bleiben können: „Wenn digitale Unternehmen einen bestimmten Marktanteil überschreiten, müssen sie einen Teil ihrer (Feedback-) Daten mit ihren Wettbewerbern teilen.“

Auch wenn (oder gerade, weil?! ;-)) mit dieser Parteinahme die Rolle des neutralen Berichterstatters deutlich verlassen wird, ist dieses Büchlein nicht einfach nur ein kompakter Überblick, sondern auch ein klares Statement, wie wir Menschen KI und Deep Learning nutzen können und wie wir uns als Gesellschaft dazu positionieren sollten.

Weitere Lese-Empfehlungen zu den Themenbereichen Digitale Transformation und Entrepreneurship gibt es hier auf meinem Blog oder direkt bei Amazon.

Thomas Ramge
Mensch und Maschine: Wie Künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern. [Was bedeutet das alles?] (Reclams Universal-Bibliothek) Reclam Verlag, 96 Seiten, 6,00 Euro
Kindle Ausgabe 5,49 Euro

Diesen Artikel teilen

Weitere Artikel

Podcast, Video
24. April 2024
Heute zu Gast bei einer ganz besonderen Folge von Impact X: Sebastian Kurz. Er war österreichischer Bundeskanzler und ist heute Unternehmer und Investor. Zusammen…
Articel, Podcast
10. April 2024
Kann uns Deutschland als europäischer Nationalstaat eigentlich noch eine positive wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektive liefern? Können wir unseren aktuellen Wohlstand langfristig halten? Aktuell beschäftigen wir…
Podcast, Video
27. März 2024
Heute zu Gast bei Impact X: David Reger, Gründer und CEO von Neura Robotics, einem deutschen High-Tech-Unternehmen, das mit der Entwicklung kognitiver Roboter die…
Podcast, Video
24. April 2024
Heute zu Gast bei einer ganz besonderen Folge von Impact X: Sebastian Kurz. Er war österreichischer Bundeskanzler und ist heute Unternehmer und Investor. Zusammen…
Articel, Podcast
10. April 2024
Kann uns Deutschland als europäischer Nationalstaat eigentlich noch eine positive wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektive liefern? Können wir unseren aktuellen Wohlstand langfristig halten? Aktuell beschäftigen wir…